Handtasche aus umbra-farbenem Boxcalfleder, welches mit Sattelgarn im Vorstich genäht wurde. Die Tasche hat eine unten gerundete Form mit Zwischenstreifen. Die überlappende Vorderklappe ist mit Rehfell bezogen und wird durch einen Steckverschluss geschlossen. Rechts und links neben der Vorderklappe sind zwei kleine Taschen mit Klappenverschluss aufgesetzt. Hinten befinden sich drei weitere aufgesetzte Außentaschen. Die Tasche hat einen steifen Griff und ist mit Leder sowie Kunstleder gefüttert. Sie kann an einem steifen Tragegriff sowie mit einem Schulterriemen getragen werden.
Die Tasche ist im Zirkel für künstlerische Textilgestaltung Potsdam entstanden und war vermutlich Teil der Jagd-Modenschau. Der Zirkel war eine wegweisende Gemeinschaft des textilen "Volkskunstschaffens" in der DDR. Alle Entwürfe und Ausführungen (auch der Schmuckelemente) wurden in schöpferischer Tätigkeit der Zirkelmitglieder unter Anleitung von Frau Ingeborg Bohne-Fiegert geschaffen. Alle Techniken wurden von Hand ausgeführt, unter Verwendung des handelsüblichen Materials. Die schneidertechnische Bearbeitung erfolgte im Rahmen der Hausnäherei. Die Kollektionen wurden fast ausschließlich zu Modenschauen des textilen Volkskunstschaffens getragen. Blusen, leichte Sommerkleider u.ä. waren auch im täglichen Gebrauch.